Haul
Letzte Willen
Berater Rarrarar war nicht überrascht, als er ein verschlüsseltes Dokument mit der Signatur des Generals erhielt. Ihm war bekannt, dass sein Freund den Wettkämpfen mit dem Rabit Commonwealth beiwohnte, um einen nagenden Verdacht zu prüfen. Was ihn überraschte war die Quelle der Übertragung: Ein Schiff des Hauses Haul-Heror.
Dann stellte er fest, dass er das Dokument nicht öffnen konnte.
Der Computer weigerte sich es zu entschlüsseln, wenn nicht mindestens drei ranghohe Mitglieder des Hauses anwesend waren. Rarrarar begann sich Sorgen zu machen. Anders als sein Freund hatte er an den Wettkämfpen nichts ungewöhnliches feststellen können. Aber anscheinend hatte der General etwas gefunden. Nachdem er kurz geprüft hatte, wer rasch zur Verfügung stand, rief er Horar, den Sohn des Generals, und Warr, den Chef der Informationsabteilung. Endlich gewährte der Computer ihnen Zugang zum Inhalt.
Schockiert stellten sie fest, dass es sich um seinen letzten Willen handelte.
«Er ist ... tot?» Horar war perplex. «Warum haben wir keine Nachricht davon erhalten?»
Rarrarar neigte ein Ohr und rief seine Nachrichten ab. Genau in diesem Moment traf eine Meldung über den Tod des Generals ein. Er wunderte sich, warum das Nachrichtensystem des Imperiums dem letzten Willen eine höhere Priorität als der Todesmeldung eingeräumt hatte. 'Die Grösse. Es ist gigantisch!' realisierte er.
Vor ihnen entfaltete sich das Dokument. Der Text war recht kurz. Der Rest bestand aus einem Videostrom. Er zeigte einen Rabit, der in der Luftschleuse eines Fahrzeugs der Haul stand und etwas rief. Rarrarar sprach ein wenig Rabit, aber es war schwer Worte in dem Schreien des aufgebrachten Piloten auszumachen.
«Jemand soll das übersetzen,» bat er Warr. Er wandte sich dem Text zu.
Alle drei lasen ihn.
Sie lasen ihn nochmal.
Es war offensichtlich, warum der General sichergestellt hatte, dass mehr als ein Mitglied des Führungsrats des Hauses seinen letzten Willen kannte. In diesem Augenblick war sich nicht einmal Rarrarar sicher, dass er gehorcht hätte. Sie starrten das Bild des brüllenden Rabit an.
Rarrarar erholte sich zuerst von seiner Überaschung. «Die Rechtsabteilung soll das mit der angemessenen Sorgfalt prüfen. Beauftragen Sie Raor mit der Übersetzung von dem, was der Rabit sagt.»
«Das ... kann er nicht machen!» Horar war offensichtlich geschockt.
Rarrarar gab keinen Kommentar ab. Zum ersten Mal in seinem langen Leben war er zu tiefst besorgt.